Wer kennt es nicht – man macht einen kleinen Spaziergang in der Natur, lässt sich von der Umgebung inspirieren und kommt auf die interessantesten und tollsten Ideen. Genau hier setzt die Kreativtechnik Brainwalking an.
Im Rahmen dieses Artikels erfährst du, was Brainwalking genau ist, wie es sich von anderen Kreativtechniken unterscheidet, wie es genutzt werden kann und welche Vor- sowie Nachteile es hat.
Was ist Brainwalking?
Brainwalking ist eine kreative Methode zur Ideenfindung und Gruppenarbeit, die Bewegung und aktive Teilnahme kombiniert.
Anstatt an einem Ort zu bleiben, bewegen sich die Teilnehmer während des Brainwalkings zwischen verschiedenen Stationen. An jeder Station haben sie die Möglichkeit, ihre Ideen zu einem bestimmten Thema oder einer Fragestellung festzuhalten.
Diese physische Aktivität fördert die Kreativität, inspiriert neue Perspektiven und erhöht die Energie und das Engagement der Teilnehmer. Durch das Rotieren zwischen den Stationen entsteht ein dynamischer Prozess, der eine Vielzahl von Ideen hervorbringt und den Austausch und die Zusammenarbeit innerhalb der Gruppe fördert.
In Kombination mit der World Cafe Methode kann diese Technik zu sehr guten und innovativen Ergebnissen führen.
Voraussetzungen für die Brainwalking Methode
Um die Brainwalkingmethode sinnvoll nutzen zu können brauchst du folgende Dinge:
- eine geeignete Problemstellung mit mehreren Unterthemen zur Ideenfindung
- eine genügend große Gruppe (8 – 30 Personen)
- einen genügend großen Raum oder mehrere Räume zur Bewegung
- Idealerweise die Möglichkeit, das Brainwalking im Freien zu gestalten
Die wesentlichste Voraussetzung ist also der notwendig Platz, damit die Methode auch hilfreich ist.
Wie führst du ein Brainwalking durch?
Vorbereitung eines Brainwalkings
Wie jede Methode sollte das Brainwalking gut vorbereitet sein. Auch wenn es einfach verständlich ist, hilft es ein Ziel zu verfolgen, bei der die Methode ideal unterstützen soll.
Wähle einen geeigneten Raum oder Ort aus
Suche nach einem Raum oder einer Umgebung, die ausreichend Platz für die Teilnehmer bietet und eine inspirierende Atmosphäre schafft. Achte auf die Raumtemperatur, Beleuchtung und mögliche Störungen, um eine optimale Umgebung für das Brainwalking zu gewährleisten.
Definiere klare Ziele und Fragestellungen
Lege im Voraus die spezifischen Ziele und Fragestellungen fest, die du während des Brainwalkings behandeln möchtest. Klare und präzise Formulierungen helfen den Teilnehmern, ihre Ideen zielgerichtet einzubringen und den Fokus beizubehalten.
Anzahl der Stationen festlegen
Mache dir am Anfang ein Bild davon, wie viele Stationen deine Teilnehmer ablaufen sollen. Grundlage dazu ist deine Problemstellung und die zu behandelnden Teilprobleme.
Richte verschiedene Stationen ein
Stelle an den verschiedenen Stationen ausreichend Schreibmaterialien, wie zum Beispiel Stifte, Papier oder Whiteboards, bereit. Denke auch an zusätzliche Ressourcen, wie Klebezettel oder Karten, um die Teilnehmer bei der Ideenfindung zu unterstützen.
Bereite visuelle Hilfsmittel vor
Vorbereitete Flipcharts, Whiteboards oder digitale Präsentationen können genutzt werden, um den Teilnehmern visuelle Hilfsmittel zur Verfügung zu stellen und ihre Ideen besser zu veranschaulichen. Sorge für ausreichend Schreibfläche und stelle sicher, dass alle benötigten Materialien vorhanden und funktionsfähig sind.
Erstelle einen strukturierten Zeitplan
Plane den Ablauf des Brainwalkings im Voraus und teile die Zeit für jede Station und mögliche Diskussionsrunden gleichmäßig auf. Berücksichtige auch Pausen, um den Teilnehmern Gelegenheit zum Durchatmen und zur Erfrischung zu geben.
Informiere die Teilnehmer im Voraus
Sende den Teilnehmern vor dem Brainwalking alle relevanten Informationen, wie den Zeitplan, den Ort und das Ziel des Brainwalkings. Gib klare Anweisungen und Erwartungen, um sicherzustellen, dass sich alle Teilnehmer vorbereiten und aktiv am Brainwalking teilnehmen können.
Überprüfe die technischen Aspekte
Falls digitale Tools, Präsentationen oder Audio-/Video-Equipment verwendet werden sollen, überprüfe im Voraus die technische Ausstattung und stelle sicher, dass alles reibungslos funktioniert. Teste die Verbindung, das Mikrofon und die Projektion, um unvorhergesehene Probleme während des Brainwalkings zu vermeiden.
Denke über Variationen oder Zusatzaufgaben nach
Um das Brainwalking interessant und abwechslungsreich zu gestalten, überlege im Voraus mögliche Variationen oder Zusatzaufgaben. Dies könnte beispielsweise das Hinzufügen von Rätseln, Gruppenaufgaben oder kreativen Elementen sein, die die Teilnehmer herausfordern und motivieren.
Sorge für angemessene Verpflegung
Wenn das Brainwalking über längere Zeiträume stattfindet, sorge für angemessene Verpflegung. Biete Snacks, Getränke oder eine Mahlzeit an, um die Energie der Teilnehmer aufrechtzuerhalten und ihre Konzentration zu fördern.
Teste den Ablauf des Brainwalkings im Voraus
Führe einen Probelauf des Brainwalkings durch, um den Ablauf zu überprüfen und mögliche Probleme oder Engpässe zu identifizieren. Dies ermöglicht es dir, rechtzeitig Anpassungen vorzunehmen und sicherzustellen, dass das Brainwalking reibungslos abläuft.
Eine erfolgreiche Vorbereitung eines Brainwalkings erfordert die Auswahl eines geeigneten Raums, die klare Definition von Zielen und Fragestellungen, gut ausgestattete Stationen, einen strukturierten Zeitplan, eine rechtzeitige Kommunikation an die Teilnehmer, die Überprüfung der technischen Aspekte, die Einbeziehung von Variationen oder Zusatzaufgaben, die Bereitstellung angemessener Verpflegung und einen Probelauf zur Identifizierung möglicher Anpassungen.
Durchführung des Brainwalkings
Das Brainwalking ist Vorbereitet, jetzt geht es an die konkrete Durchführung. Hier sind die 5 wesentlichen Schritte für dich beschrieben.
Schritt 1: Begrüße die Teilnehmer und erkläre den Ablauf
Beginne mit einer herzlichen Begrüßung und erkläre den Teilnehmern das Konzept des Brainwalkings. Gib eine klare Übersicht über den Ablauf, die Stationen und die Zeitrahmen, um sicherzustellen, dass alle Teilnehmer verstehen, was von ihnen erwartet wird.
Schritt 2: Einführung in das erste Thema
Starte das Brainwalking, indem du das erste Thema oder die erste Fragestellung präsentierst. Erkläre den Hintergrund und die Ziele des Themas und gib den Teilnehmern ausreichend Zeit, um ihre Gedanken und Ideen zu diesem Thema festzuhalten.
Schritt 3: Rotiere zwischen den Stationen
Gib das Signal zum Rotieren und ermutige die Teilnehmer, zur nächsten Station zu wechseln. Stelle sicher, dass genügend Zeit für jeden Teilnehmer vorhanden ist, um seine Ideen an jeder Station festzuhalten. Biete Anleitungen und Orientierung an den Stationen, um den reibungslosen Ablauf des Rotationsprozesses sicherzustellen.
Schritt 4: Austausch und Diskussion
Nach jeder Rotation gib den Teilnehmern die Möglichkeit, ihre Ideen kurz mit anderen Teilnehmern zu teilen und diskutieren zu lassen. Fördere eine offene und respektvolle Kommunikation, um unterschiedliche Perspektiven zu würdigen und die kollaborative Zusammenarbeit zu unterstützen.
Schritt 5: Zusammenfassung und Abschluss
Beende das Brainwalking mit einer Zusammenfassung der gesammelten Ideen und Erkenntnisse. Stelle sicher, dass die Teilnehmer Gelegenheit haben, abschließende Gedanken oder Fragen zu äußern. Bedanke dich bei den Teilnehmern für ihre aktive Teilnahme und betone die Bedeutung ihrer Beiträge für den Erfolg des Brainwalkings.
Die Durchführung eines erfolgreichen Brainwalkings erfordert eine klare Einführung in den Ablauf, die Präsentation der Themen in angemessener Reihenfolge, eine reibungslose Rotation zwischen den Stationen, einen aktiven Austausch und Diskussionen zwischen den Teilnehmern sowie eine abschließende Zusammenfassung der Ergebnisse. Dies ermöglicht es den Teilnehmern, ihre Ideen zu teilen, neue Perspektiven kennenzulernen und gemeinsam innovative Lösungen zu entwickeln.
Nachbereitung des Brainwalkings
Um den maximalen Nutzen aus dem Brainwalking herauszuziehen, solltest du eine gründliche Nachbereitung durchführen. Hier sind 5 Punkte, die du dabei beachten musst.
Sichtung und Organisation der gesammelten Ideen
Gehe die gesammelten Ideen und Notizen durch, die während des Brainwalkings entstanden sind. Organisiere sie nach Themen, Kategorien oder Relevanz, um einen klaren Überblick über die Ergebnisse zu erhalten. Dies hilft dir, die wichtigsten Punkte zu identifizieren und Zusammenhänge zwischen den Ideen zu erkennen.
Dokumentation der Ergebnisse
Halte die Ergebnisse des Brainwalkings in einer geeigneten Form fest. Fotografiere Flipcharts, erstelle Zusammenfassungen oder archiviere digitale Mitschriften. Dadurch bleiben die Ideen und Erkenntnisse erhalten und können für weitere Diskussionen, Entscheidungen oder Maßnahmen verwendet werden.
Identifikation von Schlüsselerkenntnissen und Lösungsansätzen
Identifiziere die wichtigsten Erkenntnisse und vielversprechendsten Lösungsansätze, die während des Brainwalkings generiert wurden. Gehe über die reine Dokumentation hinaus und analysiere, welche Ideen das größte Potenzial haben, um umgesetzt oder weiterentwickelt zu werden.
Ableitung von Maßnahmen und nächsten Schritten
Leite konkrete Maßnahmen und nächste Schritte aus den Ergebnissen des Brainwalkings ab. Formuliere klare Handlungsschritte, Verantwortlichkeiten und Zeitpläne, um sicherzustellen, dass die Ideen in die Praxis umgesetzt werden. Denke auch über mögliche Ressourcen oder Unterstützung nach, die benötigt werden, um die Maßnahmen erfolgreich umzusetzen.
Feedback und Evaluation
Holen Feedback von den Teilnehmern ein, um ihre Einschätzungen und Erfahrungen während des Brainwalkings zu erfahren. Frage nach ihren Meinungen zur Effektivität der Methode, den Ergebnissen und möglichen Verbesserungen für zukünftige Brainwalking-Sitzungen. Nutze dieses Feedback, um das Brainwalking kontinuierlich zu verbessern und anzupassen.
Die erfolgreiche Nachbereitung eines Brainwalkings beinhaltet die Sichtung und Organisation der Ideen, die Dokumentation der Ergebnisse, die Identifikation von Schlüsselerkenntnissen, die Ableitung von konkreten Maßnahmen und die Einholung von Feedback. Durch diese Nachbereitung wird sichergestellt, dass die Ideen und Erkenntnisse des Brainwalkings sorgfältig weiterverarbeitet und in die Praxis umgesetzt werden können.
Beispiel für ein Brainwalking
Hier ein Beispiel für ein Brainwalking mit 3 zusammenhängenden Themen.
Es wird von 10 Teilnehmern und 120 Minuten Zeit ausgegangen.
Begrüßung und Einführung (5 Minuten):
- Begrüße die Teilnehmer herzlich und erkläre das Ziel und den Ablauf des Brainwalkings.
- Gib eine kurze Übersicht über die drei zusammenhängenden Themen und wie sie während des Brainwalkings behandelt werden.
Thema 1: Einführung und Brainwalking-Station (40 Minuten):
- Erkläre das erste Thema und dessen Bedeutung für die Gruppenarbeit.
- Stelle die Brainwalking-Station für das Thema vor, an der die Teilnehmer ihre Ideen notieren können.
- Gib den Teilnehmern 20 Minuten Zeit, um ihre Gedanken zu diesem Thema festzuhalten.
Rotation zur nächsten Station (5 Minuten):
- Signalisiere den Wechsel zur nächsten Station und ermutige die Teilnehmer, ihre Plätze zu wechseln und sich für das nächste Thema bereitzumachen.
Thema 2: Einführung und Brainwalking-Station (40 Minuten):
- Präsentiere das zweite Thema und erkläre, wie es mit dem vorherigen Thema zusammenhängt.
- Zeige die Brainwalking-Station für das zweite Thema ein und lade die Teilnehmer ein, ihre Ideen dazu festzuhalten.
- Gib den Teilnehmern erneut 20 Minuten Zeit, um ihre Gedanken zu diesem Thema niederzuschreiben.
Rotation zur letzten Station (5 Minuten):
Signalisiere erneut den Wechsel zur letzten Station und ermutige die Teilnehmer, ihre Plätze zu wechseln und sich für das abschließende Thema bereitzumachen.
Thema 3: Einführung und Brainwalking-Station (30 Minuten):
- Präsentiere das letzte Thema und betone seine Bedeutung für den Abschluss des Brainwalkings.
- Stelle eine Brainwalking-Station für das letzte Thema vor und lade die Teilnehmer ein, ihre abschließenden Ideen festzuhalten.
- Gib den Teilnehmern 15 Minuten Zeit, um ihre Gedanken zu diesem Thema zu notieren.
Zusammenfassung und Abschluss (5 Minuten):
- Biete den Teilnehmern eine kurze Zusammenfassung der drei Themen und der gesammelten Ideen an.
- Bedanke dich bei den Teilnehmern für ihre aktive Teilnahme und betone die Bedeutung ihrer Beiträge.
- Ermutige die Teilnehmer, ihre Ideen und Erkenntnisse aus dem Brainwalking in ihre zukünftige Arbeit einzubringen.
Anwendungsbereiche fürs Brainwalking
Für das Brainwalking gibt es verschiedene Anwendungsbereiche, einige habe ich dir hier Beispielhaft aufgezeichnet.
Ideenfindung und Kreativitätsförderung
Du hast ein Problem und suchst einen neuen Lösungsansatz?
Mit Brainwalking kannst du deine Gruppe verschiedene Stationen mit unterschiedlichen Ansätzen oder Blickwinkeln für das Problem ansteuern lassen. Die Bewegung zwischen den Stationen kann neue Einfälle und Denkansätze bringen.
Problemlösung und Entscheidungsfindung
Dein Projekt hat einen wichtigen Meilenstein erreicht und du willst wissen wie es idealerweise weitergehen soll?
Dann kannst du Brainwalking als Gruppenarbeit einsetzen, um neue Projektansätze zu finden, Projektentscheidungen zu treffen oder Verbesserungsmöglichkeiten in verschiedenen Bereichen aufzudecken.
Team- und Gruppenarbeit
Brainwalking ist eine kreative Methode, die Bewegung und Interaktion in die Gruppenarbeit einbezieht. Für einzelne Gruppen können verschiedene Stationen mit Fragestellungen eingerichtet werden, an denen die Teilnehmer Ideen notieren oder skizzieren. Durch das Rotieren zwischen den Stationen entsteht eine dynamische Atmosphäre.
Nach dem Brainwalking-Prozess werden die gesammelten Ideen präsentiert, diskutiert und bewertet. Die Vielfalt der Perspektiven und die aktive Beteiligung der Teilnehmer fördern die Kreativität und den Ideenaustausch. Die Ergebnisse werden festgehalten und können als Grundlage für weitere Diskussionen und Maßnahmen dienen.
Brainwalking ermöglicht eine lebendige und energiegeladene Zusammenarbeit in der Gruppe. Die Methode fördert innovative Lösungsansätze und bereichert die Gruppenarbeit durch die Einbeziehung des Körperlichen.
Schulungen und Workshops
Brainwalking kann effektiv für Schulungen und Workshops genutzt werden, um eine aktive Teilnahme und ein interaktives Lernen zu fördern.
Durch das Einrichten verschiedener Stationen mit thematischen Aufgaben können die Teilnehmer ihr Wissen vertiefen und Ideen austauschen. Die Bewegung zwischen den Stationen ermöglicht eine Abwechslung und erhöht die Aufmerksamkeit.
Der Einsatz von visuellen Hilfsmitteln wie Flipcharts oder Whiteboards unterstützt das Verständnis und die Zusammenarbeit. Durch die Integration von Brainwalking entsteht eine dynamische Lernumgebung, die die Beteiligung und das Engagement der Teilnehmer steigert.
Vor- und Nachteile von Brainwalking
Vorteile
- Körperliche Aktivität: Durch das Gehen oder Bewegen während des Workshops werden die Teilnehmer körperlich aktiv. Dies kann helfen, die Energie und Aufmerksamkeit aufrechtzuerhalten und den Blutfluss zu steigern, was wiederum die Kreativität und Produktivität fördert.
- Frische Umgebung: Durch das Brainwalking kann der Workshop in eine neue Umgebung verlagert werden, sei es im Freien oder in einem anderen Raum. Dieser Wechsel der Umgebung kann die Inspiration fördern, indem er neue Perspektiven und Denkansätze bietet.
- Kreative Stimulation: Durch die Kombination von Bewegung und Denken werden verschiedene Gehirnregionen aktiviert. Dies kann die kreative Problemlösung fördern und neue Ideen hervorbringen, da der Körper in Bewegung ist und die Gedanken freier fließen können.
- Aktive Teilnahme: Brainwalking fördert eine aktive Teilnahme aller Teilnehmer, da sie sich physisch bewegen und sich aktiv an der Diskussion beteiligen. Dies kann zu einer höheren Beteiligung und einem stärkeren Engagement führen, da die Teilnehmer buchstäblich „ins Geschehen“ einbezogen sind.
- Lockerer Atmosphäre: Durch die weniger formelle Umgebung des Brainwalkings kann eine entspannte Atmosphäre geschaffen werden. Dies kann dazu beitragen, dass sich die Teilnehmer wohler fühlen und sich freier äußern, was zu offeneren und ehrlicheren Diskussionen führen kann.
Beachten solltest du, dass Brainwalking nicht für jeden Workshop oder jedes Meeting geeignet ist. Es hängt von der Art des Themas, der Gruppengröße und den Zielen der Veranstaltung ab. Es ist ratsam, die Methode sorgfältig zu planen und die Bedürfnisse der Teilnehmer zu berücksichtigen, bevor man sich für Brainwalking entscheidet.
Nachteile
Obwohl Brainwalking viele Vorteile bietet, gibt es auch einige potenzielle Nachteile oder Herausforderungen, die bei der Durchführung berücksichtigt werden sollten:
- Logistische Herausforderungen: Das Organisieren von Brainwalking kann logistisch anspruchsvoll sein, insbesondere wenn es um die Bereitstellung einer geeigneten Umgebung geht. Es erfordert möglicherweise zusätzliche Ressourcen wie ausreichend Platz, geeignete Wege oder Zugang zu Outdoor-Bereichen. Wenn die Teilnehmerzahl groß ist, kann die Koordination schwieriger werden.
- Ablenkungen: Während des Brainwalkings kann es zu Ablenkungen kommen, insbesondere wenn die Teilnehmer von äußeren Reizen abgelenkt werden oder wenn das Umfeld nicht vollständig kontrolliert werden kann. Dies kann die Konzentration beeinträchtigen und die Effektivität der Diskussion oder Ideenfindung verringern.
- Physische Einschränkungen: Brainwalking mag für einige Teilnehmer mit körperlichen Einschränkungen oder Mobilitätsproblemen unpraktisch sein. Wenn Personen Schwierigkeiten haben, sich zu bewegen oder längere Strecken zurückzulegen, kann dies ihre Teilnahme einschränken oder ihnen das Gefühl geben, ausgeschlossen zu sein.
- Wetterabhängigkeit: Wenn Brainwalking im Freien stattfindet, ist man stark vom Wetter abhängig. Schlechtes Wetter wie Regen, Kälte oder extreme Hitze kann die Durchführung beeinträchtigen oder sogar unmöglich machen. Es ist wichtig, alternative Pläne oder Innenräume als Backup-Optionen zu haben.
- Fokus und Effizienz: Obwohl Brainwalking die Kreativität und Produktivität fördern kann, besteht die Gefahr, dass die Diskussionen zu weitläufig werden oder das Hauptziel des Workshops aus den Augen verloren wird. Es erfordert eine klare Struktur und Leitung, um sicherzustellen, dass die Diskussionen fokussiert und effizient bleiben.
Es ist wichtig, diese potenziellen Herausforderungen zu berücksichtigen und die Methode entsprechend anzupassen, um sicherzustellen, dass sie den Bedürfnissen der Teilnehmer und den Zielen des Workshops oder Meetings entspricht.
Tipps und Tricks für einen erfolgreichen Brainwalk
Vorbereitung des Brainwalkings
- Definiere klare Ziele: Lege im Voraus fest, welche Ziele Du mit dem Brainwalking erreichen möchten. Definiere die Themen oder Fragestellungen, die während des Brainwalkings behandelt werden sollen.
- Passende Umgebung schaffen: Wähle einen geeigneten Raum oder Ort für das Brainwalking aus. Stelle sicher, dass genügend Platz für die Teilnehmer vorhanden ist und dass die Umgebung inspirierend und motivierend wirkt.
- Stationen vorbereiten: Plane im Voraus die verschiedenen Stationen und Aufgabenstellungen für das Brainwalking. Stelle sicher, dass jede Station mit ausreichend Schreibmaterialien und Hilfsmitteln ausgestattet ist, um Ideen festzuhalten.
- Zeitplan festlegen: Lege einen Zeitplan fest, der den Ablauf des Brainwalkings strukturiert. Berücksichtige dabei ausreichend Zeit für jede Station sowie für Pausen und Diskussionen zwischen den Rotationen.
- Materialien vorbereiten: Bereite Flipcharts, Whiteboards, Stifte oder digitale Tools vor, um die Ideen der Teilnehmer festzuhalten. Stelle sicher, dass alle notwendigen Materialien rechtzeitig verfügbar sind und gut funktionieren, um einen reibungslosen Ablauf des Brainwalkings zu gewährleisten.
Tipps zur Durchführung des Brainwalkings
- Klare Anweisungen geben: Erkläre den Teilnehmern zu Beginn des Brainwalkings die genauen Abläufe und Regeln. Stelle sicher, dass alle die Aufgabenstellungen und den Rotationsprozess verstehen.
- Zeitmanagement beachten: Überwache die Zeit während des Brainwalkings, um sicherzustellen, dass genügend Zeit für jede Station und Rotation eingeplant ist. Halte die Teilnehmer auf dem Laufenden und gib gegebenenfalls Zeitansagen.
- Aktive Teilnahme fördern: Ermutige die Teilnehmer, sich aktiv an allen Stationen zu beteiligen und ihre Ideen aufzuschreiben. Betone die Bedeutung individueller Beiträge und ermutige zur Freiheit des Denkens.
- Offener Austausch: Gib nach jeder Rotation den Teilnehmern die Möglichkeit, kurz über ihre Ideen zu sprechen oder sie mit anderen zu teilen. Fördere eine offene Diskussionsatmosphäre und ermutige zum respektvollen Austausch von Meinungen.
- Flexibilität und Anpassungsfähigkeit: Sei bereit, flexibel auf unvorhergesehene Situationen oder Herausforderungen während des Brainwalkings zu reagieren. Passe den Ablauf gegebenenfalls an, um sicherzustellen, dass das Brainwalking erfolgreich abläuft und die Ziele erreicht werden.
Nachbereitung und Auswertung eines Brainwalkings
- Gehe die gesammelten Ideen durch: Nimm dir Zeit, um die Ideen und Notizen, die während des Brainwalkings gesammelt wurden, sorgfältig zu überprüfen. Sortiere und kategorisiere sie, um einen besseren Überblick zu erhalten.
- Dokumentiere die Ergebnisse: Halte die Ergebnisse des Brainwalkings in einer geeigneten Form fest, sei es durch Fotografien der Flipcharts, digitale Mitschriften oder Zusammenfassungen. Dadurch bleiben die Ideen erhalten und können für weitere Diskussionen und Maßnahmen verwendet werden.
- Identifiziere Schlüsselerkenntnisse: Identifiziere die wichtigsten Erkenntnisse und Lösungsansätze, die während des Brainwalkings entstanden sind. Priorisiere sie entsprechend ihrer Relevanz und Bedeutung für die weiteren Schritte.
- Leite Maßnahmen ab: Überlege, welche konkreten Maßnahmen oder nächsten Schritte aufgrund der im Brainwalking generierten Ideen ergriffen werden können. Formuliere klare Handlungsschritte und Verantwortlichkeiten, um die Umsetzung zu unterstützen.
- Evaluierung und Feedback: Führe eine Evaluierung des Brainwalkings durch und hole Feedback von den Teilnehmern ein. Frage nach ihrer Einschätzung des Prozesses, der Wirksamkeit und möglichen Verbesserungen für zukünftige Brainwalking-Sitzungen.
Vergleich mit anderen Kreativitätstechniken
Brainwalking vs Brainstorming
Brainwalking und Brainstorming sind zwei kreative Methoden, die in der Gruppenarbeit zur Ideenfindung eingesetzt werden können.
Beim Brainwalking werden verschiedene Stationen eingerichtet, an denen die Teilnehmer Ideen notieren und sich aktiv bewegen. Beim Brainstorming hingegen kommen alle Teilnehmer an einem Ort zusammen und äußern spontan ihre Ideen.
Beide Methoden fördern die Vielfalt der Ideen und den Austausch von unterschiedlichen Perspektiven. Beim Brainwalking ermöglicht die physische Bewegung eine dynamische Atmosphäre, während das Brainstorming eine intensive Gruppendiskussion begünstigt.
Beide Methoden können kreative Lösungen hervorbringen und die Zusammenarbeit stärken. Das Brainwalking betont die individuelle Beteiligung jedes Teilnehmers, während das Brainstorming auf die gemeinsame Kreativität der Gruppe setzt.
Brainwalking vs Brainwriting
Brainwalking und Brainwriting sind zwei kreative Methoden, die in der Gruppenarbeit eingesetzt werden können, um Ideen zu generieren und die Zusammenarbeit zu fördern.
Während beim Brainwalking die Teilnehmer physisch zwischen verschiedenen Stationen rotieren und Ideen zu den jeweiligen Themen notieren, konzentriert sich das Brainwriting mehr auf das individuelle Schreiben von Ideen und Gedanken.
Beide Methoden ermöglichen es den Teilnehmern, ihre Gedanken einzubringen, unabhängig von dominanten Persönlichkeiten in der Gruppe. Beim Brainwalking wird durch die Bewegung und den Wechsel der Umgebung eine dynamische Atmosphäre geschaffen, während das Brainwriting eine ruhigere Umgebung bietet.
Jede der Methoden fördern die Vielfalt der Ideen und den Austausch verschiedener Perspektiven. Brainwalking ermutigt zur Interaktion und körperlichen Aktivität, während Brainwriting die Möglichkeit gibt, Gedanken individuell zu formulieren und zu vertiefen.
Brainwalking vs Walk&Talk
Brainwalking und die Walk&Talk Methode sind zwei Ansätze, die Bewegung in den Kontext der Gruppenarbeit einbeziehen.
Beim Brainwalking handelt es sich um eine strukturierte Methode, bei der die Teilnehmer zwischen verschiedenen Stationen rotieren und Ideen zu den jeweiligen Themen notieren.
Im Gegensatz dazu konzentriert sich die Walk&Talk Methode darauf, dass die Teilnehmer während eines Spaziergangs Ideen austauschen und diskutieren.
Während beim Brainwalking die Stationen und Aufgaben im Voraus festgelegt werden, bietet die Walk&Talk Methode eine informellere Atmosphäre, in der die Teilnehmer spontan Ideen teilen können.
Bei der Walk&Talk Methode liegt der Fokus auf der Diskussion während des Gehens. Ob zu zweit oder in einer kleinen Gruppe – die Problematik wird während des gemeinsamen Spaziergangs besprochen.
Beim Brainwalking liegt der Fokus auf der Stille während des Gehens. Die oder der Einzelne soll sich ganz auf sich konzentrieren und durch die Aufnahme der Umgebungseinflüsse auf die richtigen Ideen kommen.
Beide Ansätze fördern die Bewegung, erhöhen die Kreativität und bieten eine Abwechslung zur herkömmlichen Sitzungsumgebung. Sowohl Brainwalking als auch die Walk&Talk Methode können je nach Zielsetzung und Gruppendynamik effektive Methoden sein, um den Ideenaustausch und die Zusammenarbeit zu unterstützen.
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